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Kinderschutz & Reintegration

In Ghana leben tausende Kinder in Waisenhäusern. Zwischen 1996 und 2006 stieg die Zahl der Waisenhäuser von 23 auf 148 an.

Derzeit gibt es schätzungsweise 121 Waisenhäuser mit rund 3.500 Kindern im Land. Doch was macht so viele Kinder in Ghana zu Waisen? Die Antwort ist traurig: Armut, Diskriminierung und Voluntourismus. Besonders besorgniserregend ist, dass zwei von drei Kindern in ghanaischen Waisenhäusern eigentlich keine Waisen sind, sondern mindestens einen Elternteil haben, der für sie sorgen könnte.

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ILLEGALE
WAISENHÄUSER
geschlossen
KINDER
IN FAMILIEN
reintegriert
MENSCHEN
erfolgreich
ausgebildet
SCHÜLER:INNEN
aufgeklärt &
gebildet
Das Bild soll Voluntourismus verdeutlichen und wurde künstlich generiert.

VOLUNTOURISMUS
Wenn Helfen zum Geschäft wird

Immer mehr Freiwillige wollen in ihrem Urlaub etwas Gutes tun und sind bereit, viel Geld dafür zu bezahlen. Der Verkaufsschlager des Voluntourismus: Die Arbeit mit Waisenkindern. Doch in den letzten Jahren überstieg die Nachfrage das Angebot. 

Daher wurden und werden Kinder aus ihren von Armut betroffenen Familien gerissen und in illegalen Waisenhäusern untergebracht. Zwei von drei Kindern in Ghana, die in einem Waisenhaus leben, sind keine Waisenkinder. Die eigene Familie, die Liebe und Geborgenheit schenkt, ist der beste Ort zum Großwerden für Kinder. Kindern in Einrichtungen fehlt es oft an Schutz und Unterstützung, sozialer Absicherung, Geborgenheit, Integration in die Dorfgemeinschaft und vielem mehr.  

Ziele für nachhaltige Entwicklung
im Bereich Kinderschutz & Reintegration

BRAVEAURORA arbeitet deshalb mit der ghanaischen Behörde (Department of Social Welfare) zusammen, um Kinder in illegalen Waisenhäusern und Kinderheimen wieder mit ihren (erweiterten) Familien zu vereinen. Außerdem klären wir in den Dörfern in Nordghana über die Gefahren vom Aufwachsen in sozialen Einrichtungen und einer Trennung von der Familie auf. BRAVEAURORA leistet in diesem Bereich Pionierarbeit in Ghana.

Bisher konnte BRAVEAURORA gemeinsam mit der ghanaischen Behörde bereits 24 Waisenhäuser schließen und 770 Kinder wieder mit ihren Familien vereinen. Diese Erfolge unterstreichen die Wirksamkeit der Reintegrationsarbeit von BRAVEAURORA, die nicht nur Kinder aus Institutionen befreit, sondern auch langfristig das Bewusstsein in den Gemeinden für die Bedeutung des Familienlebens schärft.

Indem wir familiäre Strukturen anstelle von Waisenhäusern stärken, leisten wir unseren Beitrag zu einer friedlicheren und gerechteren Gesellschaft.

Unser Ziel ist es, Kinder zu schützen und inklusive Gesellschaften zu fördern, in denen alle Menschen – insbesondere Kinder – Zugang zu Gerechtigkeit und einer sicheren Umgebung haben.

– BRAVEAURORAs Vision und Mission

YAP PROJEKT
Junge Botschafter*innen für Reintegration

Im YAP-Projekt (YOUNG AMBASSADORS PROGRAMME) besuchen ehemalige Waisenkinder und ihre Familienmitglieder gemeinsam mit den Sozialarbeiter*innen Dörfer in Nord-Ghana, diskutieren über Reintegration in den Familienverband und „Voluntourismus“ und klären die Bevölkerung über Unterstützungsmöglichkeiten auf.

Seit 2013 konnten wir bereits mehr als 15.000 Menschen in 159 Dörfern mit den Workshops erreichen. Die Jugendlichen wurden damit zu sogenannten Peers (Multiplikator*innen = Verbreiter*innen) ausgebildet und berichten aus eigener Erfahrung, wie negativ Waisenhäuser für Kinder sein können und welche Vorteile es hat, in einer Familie aufzuwachsen.

Girls4MHM PROJEKT
Starke Mädchen – Sichere Menstruation

Einer lokalen Studie zufolge gehen in Ghana 95% der Mädchen nicht in die Schule, wenn sie ihre Periode haben! Alle unsere Projekte haben daher einen Fokus auf Mädchen und Frauen, um sie zur Selbstbestimmung zu befähigen und Geschlechtergleichstellung zu erreichen. So auch das Projekt Girls4MHM (GIRLS FOR MENSTRUAL HYGIENE MANAGEMENT).

Die Periode ist somit oft auch ein Grund, wenn Mädchen nicht so gute schulische Leistungen erbringen (aufgrund der vielen Fehlzeiten) oder die Schule und somit ihre Karriere abbrechen! Aufgrund dieser erschreckend hohen Zahl hat BRAVEAURORA das „Girls for Menstrual Hygiene Management“ initiiert. Das Projekt zielt darauf ab, Menstruationstabus zu brechen und die schulischen Leistungen von Mädchen zu verbessern. Das Projekt kommt jährlich etwa 240 Mädchen zwischen 14 und 25 Jahren aus 12 Gemeinden zugute. In jeder Gemeinde gibt es einen Mädchenclub mit einer Mentorin, die über sexuelle Gesundheit und Rechte aufklärt und offene Diskussionen anregt. Die zweiwöchentlichen Clubs sind sichere Räume für Mädchen und junge Frauen, in denen sie über ihre Fragen zur Menstruation, aber auch über Geschlechterrollen, Jugendschutz oder ihre berufliche Zukunft sprechen können.

Insgesamt wurden in den Girls Clubs bereits 3.000 wiederverwendbare Damenbinden genäht, die von den jungen Frauen verwendet und auch verkauft werden können. Somit leisten wir auch einen Mehrwert zur Müllvermeidung.

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